Abschied von der Dorfaue | Pfarrer Grätz spendet Flügel für guten Zweck
Der weiße Flügel vom Grätzhof schwebt durch die Dorfaue. Er tritt seine letzte wichtige Station in seinem ereignisreichen Leben an. Als er auf die Welt kam, überzog feinster schwarzer Klavierlack seine geschwungene Form. Im Besitz des Komponisten und Dirigenten Wolfgang Schumann in Schöneiche war er jahrzehntelang an der Entstehung bekannter Kompositionen beteiligt. Diesen Flügel schenkte Schumann vor ca. 25 Jahren dem Musikliebhaber Pfarrer Grätz. Auf dem Grätzhof wurde das Instrument zum Mittelpunkt von so manchem Fest. Viele bekannte und berühmte Hände spielten auf den Tasten des nunmehr weiß gestrichenen Flügels.
Er war selbst schon berühmt geworden, der weiße Flügel des Grätzhofes. Der Zahn der Zeit hat an dem Instrument genagt, aber niemand trennte sich gerne von ihm, obwohl er nicht mehr zu bespielen war. Familie Grätz-Buchallik gab ihn jetzt in die Obhut der Pianistin Birgitta Wollenweber, die den Flügel zwei Tage auf dem Heimatfest präsentierte und die Aktion: Taste für Flügel gemeinsam mit der Schöneicher BürgerStiftung ins Leben rief. Jede alte Original-Taste wird für 100,- verkauft. Der Erlös kommt dem neuen Konzertflügel für die Schloßkirche zugute.
Mit Hilfe von Thomas Ziesche (Fischerhof) und Robert Buchalik schwebte der Oldtimer am Haken eines knallroten Traktors behutsam über die Dorfaue seinem neuen Zuhause entgegen.
Im Blütengarten der Manufaktur von Blythen hat der Schumann-Grätz-Wunderflügel seinen vorerst letzten Platz gefunden. Dort zeigt er sich der Öffentlichkeit im romantischen Ambiente und wirbt um Spenden für einen klangvollen Nachfolger in der ehemaligen Schloßkirche in Schöneiche bei Berlin.
Interessenten können sich bei der BürgerStiftung Schöneiche bei Berlin informieren und selbstverständlich auch ohne Tastenkauf für den Neuen Konzertflügel spenden.
Wir danken der Firma Krüger&Krüger Ingenieurbau für die tatkräftige Unterstützung bei der Überwindung einiger Hindernisse, die mit Ihrer Hilfe leicht von der Hand gingen.
Fotos und Text: Sabine Eilebrecht-Bertram